Die letzte Pfannensaline Europas stellt in Göttingen natürliches Tiefensalz aus der Natursole eines vor Millionen von Jahren ausgetrockneten Meeres her. Das Luisenhaller Salz ist dadurch frei von Umwelteinflüssen, reich an Mineralien und durch seine Regionalität nachhaltiger als die meisten anderen Salze.
Die im Göttinger Stadtteil Grone gelegene Saline Luisenhall ist die letzte Pfannensaline Europas, die noch in kommerziellem Betrieb ist.
Die Salzproduktion der Saline begann 1854, nachdem Gründer Phillip Rohns in den Niederungen der Grohne salzliebende Pflanzen entdeckte. Diese nahm er zum Anlass, nach salzigem Grundwasser zu bohren.
Durch die 460 Meter tiefe Bohrung wird die 27 prozentige Sole an die Oberfläche befördert, um sie anschließend in der offenen Pfanne bei 75° Grad zu sieden.
Das daraus gewonnene Salz wird alle 24 bis 48 Stunden geerntet.
Heute ist die Luisenhaller Saline, die ihren Namen nach der Mutter der Besitzer aus dem Jahre 1863 trägt, auch ein Industriedenkmal.
Als eine von 5 Salinen, die sich in Deutschland in Betrieb befinden, fördert die Saline in Luisenhall Tiefensalz aus einem vor 250 Mio. Jahren ausgetrockneten Meer.
Dadurch ist das Salz, anders als Meersalz, frei von Umweltverschmutzungen wie Mikroplastik.
Im Gegensatz zu herkömmlichem Speisesalz durchläuft das Salz aus Luisenhall keinen chemischen Raffinierungsprozess, in dem fast alle Mineralien bis auf Natrium und Chlorid herausgefiltert werden.
Das Tiefensalz ist dadurch reich an, für den Körper bedeutsamen Elementen, wie Kalzium, Magnesium, Kalium, Eisen, Zink und weiteren Spurenelementen.
Auch auf die Zugabe von chemischen Rieselhilfen, welche in der industriellen Verarbeitung fast immer eingesetzt werden, wird beim Luisenhaller Salz verzichtet. Dadurch ist das Salz, nach der mechanischen Sortierung, in drei Arten von Körnung und als Fleur de Sel erhältlich Es lässt sich optimal als Fingersalz verwenden und kann auch durch eine Salzmühle zerkleinert werden.
Das Luisenhaller Salz ist aufgrund seiner Qualität und der Herstellungsmenge ein Nischenprodukt. Geschäftsführer Jörg Bethmann legt großen Wert darauf, die Fördermengen der Sole und damit die Produktionsmenge des Salzes nicht zu erhöhen. So soll das Salzvorkommen auch für künftige Generationen erhalten bleiben.Salz aus der Mitte Deutschlands ist zudem aufgrund der kurzen Transportwege umweltschonender als andere Salze. Diese legen weite Wege per Frachtschifffahrt, Schienen- oder Straßengüterverkehr zurück und verursachen dabei einen enormen CO2 Ausstoß. Dies veranschaulichen die Werte für den CO2-Ausstoß der Transportwege nach eigenen Berechnungen.
“Fleur de Sel” aus dem Atlantik oder dem Mittelmeer erzeugt beim Transport per Seeschiff ca. 0,5 kg CO2 pro kg Salz. Das angeblich aus dem Himalaya stammende, aber in Pakistan abgebaute “Himalaya Steinsalz” hat eine noch schlechtere CO2-Bilanz: Auf seinem Seeweg erzeugt es ca. 2 kg CO2 pro kg Salz. Auch “Schwarzes Lavasalz” von den Hawaiianischen Inseln legt einen langen Transportweg zurück und erzeugt ca. 3 kg CO2 pro kg Salz. Im Vergleich fallen auf dem Weg zum selben Ziel, für das Luisenhaller Salz, bei einem Transport per LKW, nur 0,02 kg CO2 pro kg Salz an.
Auch lassen sich die Arbeitsbedingungen in der Herstellung eines regionalen Salzes besser transparent machen. Besonders bei der Salzgewinnung in Entwicklungs- und Schwellenländern bestehen oft Risiken wie unsichere Arbeitsbedingungen, nicht existenzsichernde Löhne, Kinderarbeit, Zwangsarbeit und Umweltzerstörung.
Website Luisenhall:
zur Website: luisehall.de